Bewegungsmangel bei Kindern -
ein ungesundes Thema!
Nur eine Stunde bewegen sich deutsche Grundschüler
im Durchschnitt täglich. Eine alarmierende Fest-
stellung. Kinder, die sich nicht genügend bewegen,
bekommen über kurz oder lang massive gesundheitliche
Beschwerden.
Untersuchungen an zwölfjährigen Kindern haben ergeben,
dass 40 Prozent unter Kreislaufproblemen, jedes dritte
Kind unter Haltungsfehlern, jedes zweite unter
Muskelschwäche und jedes fünfte unter Übergewicht
leidet. Eine weitere Folge: immer mehr Grundschüler
klagen über Kopf- und Rückenschmerzen.
Seit 1980 ist die Zahl übergewichtiger Schüler rasant
gestiegen. Eine Folge von zu wenig Bewegung, XXL-
Burgern und ungesunder Getränke. Mit Cola & Co.
flutschen Kalorienbomben wie Chips und Pop Corn noch
leichter runter.
Unsere Kinder verlernen, ihren Körper zu beherrschen,
werden immer plumper und träger. Sie "verschlampen" die
Fähigkeit, ihre Bewegungen zu koordinieren. Das ist kein
böser Wille unserer Kinder, sie sind keineswegs anders
geartet als frühere Generationen. Aber ihnen fehlen
vielfach natürliche Lebensräume, wo sie ihrem
Bewegungsdrang nachgeben und Aggressionen abbauen
können.
Unsere Schulen sind bei der Lösung dieses Problems
heillos überfordert. Lehrermangel und straffe Lehrpläne
führen zur Kürzung des Sportunterrichts. Erschwerend
kommt hinzu, dass viele Ärzte ohne Zögern Atteste zur
Befreiung vom Sportunterricht ausstellen.
Hier sind nicht nur zuständige Ministerien, Schulen und
Pädagogen gefragt. Auch wir Eltern müssen nach
Lösungen suchen. Wenn es sein muss, auch mit sanftem
Druck. Sind wir nicht oft zu "überbesorgt" und fahren
unser Kind mit dem Auto zur Schule, weil es "jeden
Moment" regnen könnte? Übertragen wir ihm Aufgaben.
Schicken wir es z.B. mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Das
hat einen doppelten Effekt. Das Kind hat Bewegung und
lernt, Verantwortung zu übernehmen.