Bewegungsmangel bei Kindern -
ein bewegendes Thema!
Im Freien spielen, rennen, radfahren, hüpfen,
klettern war für Kinder vor nicht allzu langer Zeit eine
Selbstverständlichkeit. Heute ist das Gegenteil der Fall.
Bewegung scheint für viele Kinder ein lästiges Übel zu
sein, dem man nur allzu gern aus dem Weg geht. Dies ist
auf die veränderte Lebenssituation in unserer Gesellschaft
zurück zu führen.
In Großstädten finden Kinder immer weniger
Möglichkeiten, sich ohne Gefahr spontan und nach
Herzenslust zu bewegen. Sie sind mehr oder weniger
gezwungen, sich stundenlang in passiver Haltung mit
multimedialen Spielen zu beschäftigen und
Unterhaltungsangebote aus dem Fernsehen wahr zu
nehmen.
Durch die Beschäftigung mit "technischen" Spielpartnern
verlernen sie, Kontakte zu knüpfen und bereits
bestehende Freundschaften zu pflegen. Bevor sie sich mit
einem anderen Kind um die Benutzung einer Spielkonsole
streiten, spielen sie lieber gleich allein.
Da sitzt er also, unser Junge, und freut sich, dass er
wieder einen Level mehr geschafft hat. "Nun habe ich mir
aber eine Belohnung verdient. Nicht wahr, Mami? Darf ich
mir noch eine Cola und eine Tüte Chips aus dem Schrank
nehmen, die nächste Stufe wird noch schwieriger..."
Und schon sitzt er wieder im Schneidersitz, gebückt und
mit hängenden Schultern vor dem Bildschirm, traktiert
angespannt die Konsole und registriert ausser dem
Kampfgeschrei der Gladiatoren in seinem Spiel nichts
mehr. Am Abend wundern wir uns, warum unser Kleiner
wieder einmal über Kopfschmerzen und
Muskelverspannungen im Nacken klagt.
Was machen wir Erwachsenen in dieser Situation? "Ach,
mein Schatz, du hattest heute einen anstrengenden Tag.
Das viele Sitzen in der Schule und bei deinen
Hausaufgaben hat dich sehr angestrengt. Weil du heute so
fleißig warst, darfst du bis zum Schlafengehen noch
eineinhalb Stunden fernsehen."
Na denn, wohl bekomm's!